Der staufische Kaiser Friedrich Barbarossa gilt als die mittelalterliche Herrschergestalt schlecht-hin. Seine lange und erfolgreiche Herrschaft tauchte das Bild des rotbärtigen Monarchen rasch in ein verklärtes Licht. Der nach ihm beginnende Verfall der kaiserlichen Macht hat hierzu ebenso beigetragen, wie der legendenumwobene Tod auf dem Kreuzzug 1190. Aus dem Kaiser wurde so die populäre Sagengestalt, die in einem Berg darauf wartet, das Reich erneut aufzurichten. 1817 gab ihr Friedrich Rückert mit seinem vertonten Gedicht „Der alte Barbarossa“ die populärste Form vom schlafenden Kaiser im Kyffhäuser mit seinem Bart aus „Feuersglut“, der einst des „Reiches Herrlichkeit“ wiederherstellen wird. Mit dem Kaiserreich von 1871 stieg die Barbarossa-Sage zum Nationalmythos auf, der im Kyffhäuserdenkmal seine imposanteste Ausformung gefunden hat.
Über die AutorInnen
Dr. Steffen Raßloff wirkt als Historiker und Publizist in Erfurt. Er hat zahlreiche Bücher zur Landesgeschichte veröffentlicht, wie die „Geschichte Mitteldeutschlands. Sachsen – Sachsen-Anhalt – Thüringen“ und „Geschichte Thüringens“ sowie 9 Bände der Rhino Westentaschen-Bibliothek. 2018 gehörte er zu den Autoren der großen Bildenzyklopädie „Deutsche Geschichte“. Für seine Veröffentlichungen wurde Raßloff mehrfach mit Buchpreisen ausgezeichnet.